"Udo Rukser und seine Welt"

Jurist, Landwirt, Mitgründer und Mitherausgeber der Exil-Zeitschrift

„Deutsche Blätter“ in Santiago de Chile (1943–1946) –

„hispanista de gran clase“


Posen – Berlin – Schienen, Post Wangen über Radolfzell („Obstgut Oberbühl-Bodensee Dr. Udo Rukser“) – Quillota/Chile (San Isidro: „Las Gracias“)


Udo Rukser hatte viele Talente. Als Rechtsanwalt und Landwirt, als Herausgeber der „Deutschen Blätter“ in Santiago de Chile, als Hispanist ist er unvergessen, besonders am Bodensee. Ein Artikel im „Biographischen Handbuch der deutschsprachigen Emigration“ (1980) erinnerte an den „Hitler-Flüchtling“. Horst Göppinger widmete ihm in seinem Standwerk „Juristen jüdischer Abstammung im ‚Dritten Reich‘. Entrechtung und Verfolgung“ (1990) eine Kurzbiographie und einen weiteren Eintrag zu seiner Tätigkeit als Herausgeber der „Zeitschrift für Ostrecht“. In der 1. Auflage der Dokumentation „Anwalt ohne Recht. Das Schicksal jüdischer Rechtsanwälte in Berlin nach 1933“ (1998) noch erwähnt, wird Rukser in 2. Auflage der von der Rechtsanwaltskammer Berlin 2007 (³2022) herausgegebenen und von Simone Ladwig-Winters bearbeiteten Untersuchung nicht mehr genannt. Aufgenommen wurden ausschließlich Anwälte oder Anwältinnen, die „nach den Kriterien der Nationalsozialisten als jüdisch galten“. Zu den „zahlreiche Personen“, die aus unterschiedlichen Gründen in der Neuauflage nicht mehr berücksichtigt wurden, zählt auch Udo Rukser. Er erfüllte nur zwei von drei Voraussetzungen für die Aufnahme: Er war Anwalt und 1933 in Berlin zugelassen, aber er war – „wie die akribische Überprüfung der Quellen jetzt ergeben hat“ – nicht jüdisch.

Die Website möchte Informationen zu Leben und Werk von Udo Rukser vermitteln.